Myanmar im Schatten des Bebens. Dieses Bild steht nicht nur für die Trümmer, die das schwerste Erdbeben seit über 100 Jahren hinterlassen hat. Es steht auch für ein Land, das seit Jahren unter der Last von Militärgewalt, Krieg, Vertreibung und internationaler Untätigkeit zusammenzubrechen droht. Die Naturkatastrophe vom 28. März 2025 hat die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage weiter verschärft, und zwar in einem Land, dessen Infrastruktur zerstört, dessen Gesundheitssystem kollabiert ist und dessen Menschen täglich ums Überleben kämpfen. Wer jetzt wegschaut, oder wie die US-Regierung sogar den Tätern die Hand reicht, trägt dazu bei, dass Myanmar im Schatten der Gewalt und im Schatten des Bebens verbleibt. Europas Aufgabe ist es, das Licht der Solidarität, der Gerechtigkeit und der Hoffnung nicht erlöschen zu lassen.
Myanmar ist kein ferner Konflikt, der „uns nichts angeht“. Es ist ein Land im Aufstand gegen eine brutale Militärdiktatur, mitten in einer Region, die zunehmend von autoritären Kräften dominiert wird. Russland und China unterstützen die Junta militärisch, wirtschaftlich und diplomatisch. Die Lage der Menschen in Myanmar ist damit nicht nur ein humanitäres Desaster, sondern ein Teil der globalen Systemkonfrontation zwischen Demokratie und Diktatur. Myanmar ist eingebettet in eine größere, gefährliche Entwicklung. Das Land ist ein Testfeld für eine autoritäre Weltordnung und damit direkt relevant für Demokratien wie Deutschland.